Vorwort

Vom jugendlichen Interesse zur Tierhaltung:
Bereits als Kind wuchs ich mit Tieren um mich herum auf und hatte so einen gewissen Bezug zum Thema Tierhaltung. Mein Interesse ging jedoch schon in frühen Jahren weit über Katzen und Hunde hinaus. TV Dokumentationen und die damals noch recht beliebte Nachmittagssendung "Wildes Wohnzimmer" verstärkten mein Interesse an allem, was lebt, stets weiter, zum Unbehagen meiner Eltern. Nach dem ich dann im Alter von sieben Jahren von Bekannten ein Triops-Startset der Firma Kosmos geschenkt bekam, nahm die Geschichte ihren Lauf, den sie gehen musste.

Es dauerte nicht länger als ein Jahr, ab diesem Zeitpunkt, bis das erste Aquarium aufgestellt und - zunächst mit Schnecken und Garnelen - besetzt wurde. Im Laufe zweier Jahre sammelten sich schnell vier Aquarien verschiedenster Größe und Besatz an, und nachdem meine Eltern restlos überzeugt waren, dass ich mich auf lange Zeit gesehen darum kümmere und verantwortungsbewusst mit dem Thema umgehe, wurde mir im Jahr meines zehnten Geburtstages ein 540L Aquarium geschenkt.

Von der Aquarienkunde zur Terrarienkunde

Es hat natürlich nicht lange gedauert, bis der Wunsch nach einem landlebenden Tier größer wurde. Etwas über zwei Jahre Aquarienkunde zogen seit meinem achten Lebensjahr an mir vorbei und gipfelten in einem 540L Aquarium - ein Besuch in unserem Stammzooladen machte dann recht schnell klar, dass der nächste Glaskasten nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Das Objekt der Begierde: Eine Hierodula membranacea, ausgewachsen, proper im Futter und für einen Zehnjährigen wie mich das fantastischste in diesem Moment. Der Einstieg in die Terrarienkunde verlangte viel an Überredungskünsten gegenüber der Familie - am Ende jedoch stand das Terrarium am gewünschten Ort mit gewünschtem Inhalt. Bald darauf folgten die ersten Amphibien in Form von Bombina orientalis und der Bestand an Mantodea wuchs auf stets fünf Tiere gleichzeitig. Etwa 2007 kamen dann auch die ersten Diplopoden in den Bestand, anschließend Scolopendra. Ab 2006 wuchs dann der Wunsch nach etwas, das ich als sehr kleiner Junge im TV gesehen hatte. Dendrobaten, besser bekannt als „Pfeilgiftfrösche“. Und mit jenem Wunsch begann eine lange Vorbereitungszeit für das erste "richtige" Terrarium, wenn man von dem der Bombina orientalis absah. Seit 2008 habe ich aus heutiger Sicht einen festen Fuß in der Terrarienkunde stehen und die ersten Dendrobaten, Dendrobates auratus, sollten nicht die Einzigen bleiben.

Dendrobates auratus "Terrarienstamm" Dendrobates auratus "Terrarienstamm"

Die erste eigene Homepage

Etwa ein Jahr vor dem Einzug meiner ersten Dendrobaten wurde auch eine Homepage eröffnet, auf der ich die Haltung und Pflege meiner bis dato gehaltenen Tiere auch anderen näher bringen wollte. So wurde die Idee von "AquaTerraristik" geboren, eine Homepage für und über die Aquarien- und Terrarienkunde. Dieses Synonym verfolgt mich bis heute und hat für mich große Bedeutung, habe ich doch unter eben jenem Namen viele neue Menschen kennengelernt, ebenso neue Freunde gewonnen. Die Jahre um 2008 ff. waren die Zeit der Internetforen, welche eine Plattform zum Austausch von Informationen, Hilfe und einfachen Gesprächen boten. Ebenso die Zeit, in der fast jeder eine eigene Homepage eröffnete, wenn er seine Tiere ein paar Monate hielt, ganz gleich wie wenig Wissen er über die gehaltenen Tiere verfügte. Ein Ansporn für mich und die, die im Hintergrund mit an der Homepage gearbeitet hatten, noch ausführlichere und bessere Beiträge zu verfassen und die Haltung aus möglichst aktuellsten Sichtweisen zu umschreiben. Über die Jahre sammelten sich so über 80 ausführliche und stets aktuell gehaltene Haltungsberichte an.

Alter Header Der Header der alten Homepage und gleichzeitig aktueller der YouTube Seite.

Stand Anfang 2013, Ausstieg aus der Aquarienkunde und Ende der Homepage

Bis Anfang 2013 veränderte sich meine Sichtweise auf beide Hobbys, Aquarien- wie auch Terrarienkunde, sehr stark. Über die Jahre in beiden Hobbys sah ich vieles, was mit artgerechter Tierhaltung nichts mehr gemein hatte. Ebenso stieg die Zahl derer, die belehrungsresistent und nicht kritikfähig waren auf ein Maß, dass es schmerzte. Rufe nach einem Verbot der Tierhaltung kamen mir nach und nach gerechtfertigt vor. Aussagen wie "Der Gecko hat nur fünf Euro gekostet, mit dem geh ich nicht zum Tierarzt" waren noch die harmlosesten. Der "Hobbynachwuchs" war nicht mehr bereit zu lernen, sondern wollte nur noch Informationen vor die Füße geworfen bekommen. Die damalige Homepage lief gut, an die 50 Mails kamen zu Spitzenzeiten rein von Leuten, die Interesse an der Haltung hatten und Detailwissen ersuchten. Aber auch zunehmend von Leuten, die entweder nicht imstande waren zu lesen oder sich die Mühe ein paar weniger Mausklicks nicht aufbürden wollten. 

Da auch ein Umzug immer näher rückte, stand meine Entscheidung fest, Ende 2013 die Aquarienkunde nach fast zwölf Jahren an den Nagel zu hängen und den zu diesem Zeitpunkt auf eine stattliche Größe angewachsenen Bestand an Dendrobaten, Reptilien und Diplopoden stark zu reduzieren. Ende 2013 stand dann auch fest, die Homepage mit klaren Worten an die letzten Leser zu schließen.

"[...]Die Homepage ist leider zu teuer, der Zeitaufwand zu groß und die Anzahl jener, die die Informationen nicht zu schätzen wissen noch viel größer geworden, als dass wir die Kosten und vor allem die Mühen hierfür weiter auf uns nehmen können und wollen. Wir sehen in unseren Tieren Lebewesen, keine Ramschware oder Statussymbole[...]"

Terrarium Ranitomeya flavovittata Wurde ebenfalls aus dem Tierbestand ausgegliedert: Terrarium Ranitomeya flavovittata

Findungssuche und Entschlüsse

Die Entscheidung, mit Ausnahme der Bombina orientalis, den kompletten Bestand abzubauen wurde Anfang 2014 getroffen und auch verfolgt. Der Bestand schrumpfte nochmals, die Lust am Hobby tendierte in dieser Phase gegen null. Nichtsdestotrotz tat die Entscheidung weh. Da es auch immer schwerer wurde, gute Abnehmer für meine Tiere zu finden, biss ich in den sauren Apfel und entschloss mich dazu, einige Tiere doch zu behalten mit der Absicht diese bis zu ihrem Alterstod zu pflegen. In dieser Zeit suchte ich nach Ideen die Terrarienkunde für mich "neu" zu gestalten. Masse statt Klasse galt für mich noch nie, heute umso weniger. Und so wurde noch ein Entschluss gefasst: wenn, dann richtig! Und mit diesem Motto startete ich ins zweite Halbjahr 2016.

Bombina orientalis male Bleiben bis ins hohe Alter im Bestand: Bombina orientalis

Neuausrichtung und neue Homepage

Mit dem Entschluss die Terrarienkunde für mich neu auszurichten stand auch fest, dass es - erst einmal - nicht mehr als sechs Einzel- bzw. Doppelterrarien werden (dürfen) - sieht man vom letzten Glasterrarium und Aufzuchtterrarien ab. Anfang Mai 2016 begann ich ein neues Terrarium für meine Phyllobates bicolor und Epipedobates anthonyi zu bauen, nicht aus Glas wie früher sondern aus Forex, und in einer Größe, wie ich selbst zumindest noch kein Terrarium für diese Tiere gesehen habe. Und genau dies hat mich schlussendlich auch dazu veranlasst, wieder eine Homepage zu führen. Nicht nur, weil es aus meiner Sicht immer noch zu viele Seiten im Internet gibt, die veraltete Sichtweisen propagieren, sondern weil auch ich weiter einen Beitrag leisten möchte. Einen Beitrag zum Erhalt dieses wunderbaren Hobbys und einen Beitrag zur artgerechten Tierhaltung, welche nur durch Vermitteln von Wissen möglich bleibt. Wohin sich dies entwickelt, wird die Zeit zeigen. Auf dieser Homepage möchte ich die nächsten Monate detailliert über den Bau der neuen Terrarien berichten, die Haltung der Tiere nochmals neu formulieren und ausführlich erläutern, sowie anderen Haltern und Neueinsteigern die artgerechte Haltung näher bringen.

Euer Mario